Dorfcheck
Heute morgen war Ignacio mit Schwager schon um 6 Uhr bei der Arbeit, um die Vorbereitungen für den Zaun weiter fortzuführen. Der Nachbar vom Zuckerrohrfeld war dann auch schon zeitig um 6:15 Uhr da. Ein junger Mann der sehr nett ist und sogar für Tierrechte im Vorstand arbeitet. Er ist mit einem ganzen Arbeitertrupp aufgetaucht, die geholfen haben, alles sauber zu machen. Der grosse Baum wurde übrigens gerettet, wir dürfen mit dem Zaun ein wenig auf sein Grundstück. In drei Monaten ist grosse Ernte auf seinem Feld, da werden riesen Maschinen angekarrt. Bin echt mal gespannt. Die Unkraut und Gestrüppe haben sie dann kurzerhand mal wieder verbrannt. Es waren aber 2 Wachleute mit dabei.
Am Mittag bin ich dann ins Dorf. Ich wollte dort einiges erledigen. Wie zum Beispiel zur Gemeinde/Verwaltung um uns vorzustellen, um anzumelden, dass wir bauen. Man braucht zwar in Paraguay nicht immer und überall eine Genehmigung, aber sicher ist sicher. Auch hatte ich einige Fragen zur Müllentsorgung, Steuern…..Aber, nachdem ich durch echt schöne Gassen bei uns gefahren bin, hatte die Verwaltung zu. Heute war ein paraguayischer Feiertag, zu mindestens für die Ämter.
Ok, dann der nächste Punkt: Tierarzt. Mal schauen wo er ist und wie sie so arbeiten. Den Ersten hatte ich dann endlich mal gefunden, es war ein kleines Geschäft mit Tierzubehör, aber leider geschlossen. Doch dann kam eine Frau um die Ecke, es stellte sich heraus, dass das die Tierärztin ist und hier für die Kleintiere zuständig ist. Sie war sehr sympathisch, ich hoffe ich brauche sie nicht sobald. Sie hat mir erklärt, dass an der Hauptstrasse der Tierarzt für Grosstiere ist. Ok, also hin und fragen wie er mir helfen kann, wegen unserem neuen Pony. Er soll Blut entnommen bekommen und vielleicht hat er einen Tipp, wie ich ihn aufpäppeln kann. Hier sind die Gegebenheiten halt ein wenig anders. Man kann nicht mal eben um die Ecke und Zusatzmittelchen kaufen. Also bin ich in den Laden wo Tierarzt und Krimkramsladen dran stand. An der Theke sagte man mir, freudig in die Übersetzungs-App schreiend, dass der Tierarzt schon hier erreichbar ist, man aber vorher wegen der Blutentnahme Bescheid wissen muss, damit ein Bote es zum Labor bringen kann. OK, und nun zum Futterkauf. Ich habe mal 25 kg Kraftfutter bestellt und die sollten mir auf mein Auto aufgeladen werden. Ich habe knapp 16 Euro dafür bezahlt. Allerdings stellte sich beim Verladen heraus, dass es ein 50 kg Sack war. Nun, den bekommen wir bestimmt auch noch fort. Auch wollte ich ein Schampoo gegen sämtliches Getier, damit ich das Pony mal waschen kann, da er wohl nie gebürstet wurde. Sie hat mir dann eine Seife gegeben, die wie Citronella-Kerze gerochen hat. Das ist bestimmt gut gegen Mücken, da werde ich Tom (jetzt Cooki) erstmal kräftig mit einseifen. Weil sowas wie Fliegenspray gibt es auch nicht. Diese Punkte waren dann auch abgearbeitet und dann ging es wieder heim.
Ich wollte noch den Stacheldraht, der damals angelegt wurde wegen der Kühe die hier rumlaufen, entfernen. In letzter Zeit waren keine Kühe mehr am Haus. Die Sache hat sich gar nicht so einfach gestaltet wie ich dachte. Die Krampen waren tief ins Holz geschlagen und mir fehlte eigentlich das Werkzeug. Gut das wir bereits eine Axt hatten, also los die doofen Dinger aus dem Holz schlagen. Endlich kein Gitter mehr vor der Nase. Witzigerweise läuft unser Hund Guam immer noch aussen rum, obwohl kein Draht mehr da ist. Echt witzig.