Tag 42 in Paraguay
Unfassbar, das was sie die ersten Wochen an Enttäuschung in uns ausgelöst haben, erfüllt uns im Moment mit wahrer Freude. Sie sind echt fleißig. So mögen wir es sehen, so macht bauen Spaß. Die Temperaturen sind im Moment auch sehr angenehm. Tagsüber so 24 Grad, also nicht zu heiß. Sie waren sie zu 7. an der Baustelle.
Heute hat Christian unseren linken Nachbarn kennengelernt. Er ist Agraringenieur, er wirkt sehr seriös.. Keine Ahnung was genau er macht. Aber er hat ein Zuckerrohrfeld neben unserem Grundstück. Er ist heute vorbei gekommen, da es um den zukünftigen Zaun geht. Wir waren der Meinung, dass wir einen Teil seines Grundstücks in Anspruch nehmen müssten, damit wir keine Bäume fällen brauchen. Aber so wie sie festgestellt haben, liegen hauptsächlich alle Bäume auf unsere Seite. Es müsste nur ein bereits toter Baum entfernt werden. Der Nachbar möchte sich sogar an den Kosten des Zaunes und der Räumung beteiligen. Ebenso findet er es toll, dass wir die Bäume alle stehen lassen möchten. Auch hat er seinen Nutzen davon, dann rennen ihm nicht die Kühe aufs Feld und fressen sein Zuckerrohr weg. Keine Ahnung wo die Kühe alle immer her kommen.
Auch war heute der Strommensch und der Tiefbrunnenbohrer da. Mit dem Strommenschen wurde weiteres Vorgehen besprochen. Wie viele Pfosten wohin kommen. Ebenso die Beleuchtung. Der Tiefbrunnenbohrer wollte auch dabei sein, da er auch am Brunnen Strom für die zukünftige Pumpe benötigt. Auch bekommen wir einen Stromzähler. Der ist wichtig, damit wir eine Stromrechnung bekommen und daher den Nachweis haben, dass wir dort ansässig sind. Das gilt als Adressbestätigung in Paraguay. Heute Nachmittag bekommen wir dann den Kostenvoranschlag für das ganze Vorhaben.
Die Arbeiter haben sich heute ein lecker Mittagessen gekocht. Es gab Eieromelette mit Brot. Im Gegensatz zu gestern sah es wohl sehr gut aus. Gestern gab es einen Suppentopf mit undefinierbarem Zeugs drin. Christian hätte das nicht freiwillig gegessen. Er meinte es sah aus, als wenn sie die toten Tiere vom Grundstück gekocht hätten. Ne, das ist fies. Ne, aber wirklich. Wahrscheinlich war das eine Köstlichkeit, welche er halt noch nicht kennt. 😏🤢🤣
Unser Arbeiter Ignacio, wie immer dabei und aber auch fleißig. Er hat seinen Spaß an dem neuen Spielzeug, welches er bekommen hat. Christian hat eine Motorsense mit Metallschneidemesser besorgt, damit Ignacio erstmal einen groben Schnitt in die Verwilderung bekommt. Das erste Messer hat er schon geschrottet. Zum Glück sind die nicht ganz so teuer.
Nachdem Christian dann alles geregelt hatte, wolle er wieder zurück an die Arbeit. Da hatte ihn am Anfang der Einfahrt, der Tiefbrunnenbohrer abgefangen. Er meint er müsse jetzt bestimmt 150 m tief bohren und er braucht unbedingt Geld für seinen Motor damit er repariert werden kann. Christian hat echt super reagiert. Er hat sich nicht belatschern lassen. Er sagt nur, du bist erst 65 Meter tief, woher möchtest du denn wissen, dass da vorher kein Wasser kommt. Er wisse das, sagte er. Aha, aber als er den Auftrag bekommen hat, waren es 100 Meter und er bräuchte keinen Wünschelrutengänger, da er sich hier auskennt. Und das er mit einer Maschine von 1820 anfängt zu arbeiten, ist nicht unser Problem. Er soll seine Arbeit machen und das baldmöglichst. Ich hoffe mal, dass das bei ihm angekommen ist.
Ja, das war es für heute von der Baustelle. Christian darf jetzt erstmal arbeiten. Ist ja noch früh 😉