Lass den Wahnsinn weitergehen
Mittlerweile wohnen wir über einen Monat im grossen Haus. Aber so wirklich alleine sind wir nicht. Ständig ist irgendetwas kaputt oder es muss jemand kommen, um einen weiteren Schaden zu beheben.
Unser grösstes Problem, ist das Vieh im Dachstuhl. Wir haben ja einen Dachstuhl aus Holz und nun machen sich die Viecher bemerkbar. Es wurde damals gesagt, dass sie das Holz auf jeden Fall vorbehandelt haben. Aber dem scheint ja nicht so. Ständig kommt irgendjemand und sprüht, spritzt oder streicht irgendetwas auf das Holz. Dabei nehmen sie auch nicht wirklich Rücksicht, ob die Einrichtung schon steht oder nicht. Abdecken wird hier überbewertet. Könnte echt erbrechen. Deren Arbeitsmoral ist echt nicht vorzeigefähig. Bis heute machen sich leider immer wieder einige der Tierchen mit ihrem Holzmehl bemerkbar.
Was gibt es sonst für Mängel. Also, unser Toilettenrohr ist mindestens 1 x die Woche verstopft. Der veranwortliche Sanitär war dann netterweise mehrfach da. Er hat die Leitung freigeschaufelt und dabei kaputt gemacht. Egal, man muss ja eh dran, um das Verstopfte irgendwie frei zu bekommen. Dann schafft man halt einen neuen Zugang. Er ist bestimmt 15 Meter mit einem Rohr in das Abflussrohr und hat versucht die Scheisse zu lockern. Ich sage euch, im Haus hat man es nicht mehr ausgehalten. Es hat gestunken, wie in einem Gülleloch. Die Scheisse kam uns regelrecht aus der Dusche. Nach 3 Stunden war dann alles wieder frei, in der Hoffnung, dass es nun auch so bleibt. Er hat ein Revisionsloch an der Stelle eingebaut, wo er es kaputt gemacht hat. Dieses durfte er allerdings eine Woche später wieder nutzen, da das Klo wieder verstopft war. Wir haben echt langsam Komplexe bekommen, aber wir haben extra ein grosses Rohr einbauen lassen, so dass wir unser Klopapier nicht neben dem Klo sammeln müssen. Nun hatte der Sanitär einige Theorien warum das so sein könnte. Also, die Bauarbeiter haben im Rohbau zu sehr auf dem Bereich wo das Abflussrohr langläuft Gewicht gehabt und die Neigung hat sich verschlechtert. Oder, das Rohr ist ein paraguayisches 100er Rohr, es ist trockner und rauer, daher kann das Klopapier nicht ablaufen, wir können es ja im Eimer neben dem Klo sammeln. Christian ist dann erstmal kurz aufgeflippt und fragte den Typen, ob er uns verarschen möchte. Letztendlich könnte es auch an unseren mitgebrachten europäischen Toiletten liegen. Aha, alles tolle Ideen. Dann hiess es noch, Antonio liefert billige Ware, damit er Geld sparen kann, da eigentlich ein braunes qualitativ besseres Rohr für uns besser gewesen wäre, da die Ableitung so lang sei. Maaaaannnnnn, sind wir hier im Irrenhaus gelandet???
Weiteres Thema Pool. Der selbe Sanitärmensch hat auch die Technik am Pool angeschlossen. Auch das hat er total verbaselt. Zuerst hat er den Skimmer verkehrt herum angeschlossen. Er hat Wasser in den Pool, statt aus dem Pool gespült. Zudem waren die Rohre noch dreckig mit Erde, so dass wir in einem 4 x 8 Meter grossen Pool ziemlich viel Erde hatten, welche man nur durch wasserablassen wieder fort bekommen hat. Gesagt getan. Er hat es dann an den Anschlüssen geändert. Ich habe eine 5 Minuten Einweisung, mit ständig wechselnden Aussagen, bekommen wir das Ding funktioniert. Am nächsten Tag, wollte ich das Umwälzprogramm starten, und prompt, gab es schon wieder Erde im Pool. Da soll noch einer die Ruhe bewahren. Ja, er würde morgen kommen und es richten. Nur welches Morgen hat er nicht gesagt. Irgendwann eine Woche später, das Wasser drohte fast zu kippen, kam er dann und war der Meinung wir haben es kaputt gemacht. Aha. Keine Ahnung wie wir es geschafft haben sollten, aber er hat es irgendwie zum Laufen gebracht. Dabei hat er uns den Abdeckdeckel zur Pumpe abgerissen und keinen Mux gesagt. So ein Löli. Nun ja, jetzt gingen irgendwie die Programme, aber es ist immer viel Wasser verschwunden. Bis ich mit einem Bekannten festgestellt habe, dass der Typ vergessen hat einen Absperrhahn zum Ablassrohr einzubauen. Also ist das Wasser immer schön fleissig in die Wiese gelaufen. Aaaaaahhhhhhh. Warum? Bis heute ist der Sanitärmensch nicht gesehen. Keine Ahnung wo er sich versteckt hat.
Christian meinte schon, er fühlt sich wie in einem Altbau, ständig ist etwas zu reparieren. Also diese Bauunternehmung werden wir bestimmt nicht weiterempfehlen. So gut alles auch angefangen hat, es wurde einfach nur immer schlimmer. Auch hat der Bauunternehmer Antonio angefangen uns zu drohen. Er möchte Geld für das kleine Arbeiterhäuschen, sonst zieht er seine Arbeiter ab. Alles immer per WhatsApp, da er keinen Arsch in der Hose hat, jemanden direkt anzusprechen. Er ist an der Baustelle und 15 Minuten nachdem er abgehauen ist, schreibt er uns an, er braucht dringend Geld, um seine Leute zu bezahlen. Aber wir haben schon mehr als die Hälfte gezahlt und es steht immer noch ein Rohbau dort. Wir haben nicht eingesehen zu bezahlen, besonders nicht in diesem Ton. Die ganze Sache ist ziemlich eskaliert und er hat sein Material gepackt und es von der Baustelle geholt. Ich habe ihn dann vor seinen Leuten zur Rede gestellt, dass er schon viel Geld bekommen hat und ich nichts davon sehe. Ebenso schaukeln sich seine Arbeiter die Eier und arbeiten nicht wirklich in den letzten 2 Wochen. 3 Leute haben es geschafft in einer Woche eine Wand zu verputzen. Wenn das so weiter geht, ist ein 30 qm Haus in der selben Bauzeit fertig, wie unser grosses. Ich sage euch es war ganz schrecklich. Am liebsten hätte ich die Zelte abgebrochen und wäre geflüchtet. Während Antonio seine Sachen gepackt hat, haben Christian und ich noch schnell ein paar Schiessübungen gemacht, damit er weiss, dass er keine Leute Nachts vorbei schicken muss. Ich hoffe er hat es gehört.
Das hat er wohl. Als ich nämlich nach ca. 1 Stunde zum Gästehaus wollte, hat er da mit seiner Uschi bei uns unter dem Baum gesessen und Terrere getrunken. Was für eine Frechheit. Nun ja, ich bin hin und habe nochmals das Gespräch im Ruhigen gesucht. Er hat versucht zu erklären warum es alles so ist, hatte aber keinen Mut zu sagen, dass er bestimmt bald pleite ist oder sehr schlecht kalkulieren kann. Wir vermuten eher ersteres. Er hat von sich aus einen Arbeits- und Zahlplan vorgeschlagen und wir haben eingewilligt und er bringt hoffentlich das Haus bis Ende September fertig. Wir wollen ihn hier einfach nicht mehr sehen.
Der Elektromensch für unser Internet und die Überwachungskameras war auch zwischenzeitlich da. Er hat eine gute Arbeit gemacht, auch wenn es eine Weile gedauert hat, da er nicht immer die passenden Materialien hatte, da sie hier nicht so einfach zu bekommen waren. Aber, es funktioniert alles und da sind wir froh. Und natürlich hat unser Sohn die hauptsächliche Vorarbeit geleistet und uns toll dabei aus der Schweiz unterstützt.
So, dass war es erstmal wieder zu unserer “Wahnsinns”Bauerei. Es wird noch kein Ende haben, keine Angst. Es gibt bestimmt noch einiges in nächster Zukunft zu erzählen. Obwohl es mir anders herum besser gefallen würde, ich mag einfach nicht mehr.