Tag er Ab- bzw. Anreise

Nun ist er da der grosse Tag. Die Countdown Tage sind verschwunden, die RĂ€ume leer, die Aufregung noch nicht wirklich da😉 und alle parat. Der Fahrer, ein Arbeitskollege von Christian, ist frĂŒhzeitig mit einem grossen Auto gekommen, dass wir die Hundebox tatsĂ€chlich komplett reinstellen konnten, so konnten wir uns das Aufbauen vor Ort sparen. Die drei Katzenboxen, Laptops, HandgepĂ€ck und wir haben auch noch gut Platz drin gefunden. Nun ging es darum, so entspannt wie möglich die Katzen in die Boxen zu bekommen. Bei Floh und Lucy habe ich mir nicht die aller grössten Sorgen gemacht, aber bei Mimi (die die mich gebissen hatte und nicht ganz fit ist) musste ich schnell und konsequent sein. Es hat alles, wenn auch unter Protest und ohne Bissverletzungen, gut geklappt. Also Tiere verstauen und auf zum Flughafen. Die Fahrt verlief super. Guam war in seiner Box sogar entspannter, als sonst beim Autofahren. Am meisten hat unsere kleine Floh in ihrer Box randaliert.

Am Flughafen angekommen, mussten wir noch unsere Koffer besorgen, welche wir ja einen Tag vorher abholen lassen haben. Christian hat mich dann in der NĂ€he des Eincheck-Schalters mit den Tieren deponiert und ist dann los um die Koffer zu holen. Es hat einen kleinen Moment gedauert, aber auch das hat dann geklappt.

Ich bin dann zum Check-In, um zu fragen ob wir gesondert einchecken können und uns nicht an die grosse Schlange anstellen mĂŒssen. Der Mensch hinterm Schalter war dann so nett und hat uns zum Businessschalter gebeten. Dort hat ein junger Typ uns dann samt Tiere eingecheckt. Es hat Ewigkeiten gedauert, hatte ich zumindest das GefĂŒhl. Aber es musste ja auch alles genau ĂŒberprĂŒft werden. Die Tiere waren entspannt. Dann musste ich Guam nochmals in die Box packen, damit sie sehen konnten, ob er auch stehen und sich drehen kann. War aber kein Ding. Die Box war optimal. Ich habe den Typen noch gefragt, ob er wisse, ob wir den Zuschlag fĂŒr die Businessklasse von Madrid nach Asuncion bekommen haben, da ich keine Mail bekommen habe. Er konnte da leider keine Auskunft geben, wir sollen nochmals in Madrid nachfragen. Wir haben dann die Katzen an der Sperrgutabgabe deponiert, da wir nur noch 10 Minuten hatten, um nochmal schnell mit Guam Gassi zu gehen. Welches natĂŒrlich nicht wirklich gut geklappt hat, da er sehr aufgeregt war und nirgends Wiese oder so und er ist kein Asphaltpinkler. Dann habe ich ihn noch irgendwie seine Medikamente eingegeben, damit er die lange Anreise ohne ZwischenfĂ€lle ĂŒbersteht. Nein, es waren keine Beruhigungsmittel, er braucht sie aus gesundheitlichen GrĂŒnden. Dann ging es darum, ihn wieder in die Box zu packen und dabei die Ruhe zu bewahren. Mein Herz hat es zerrissen, ihn abgeben zu mĂŒssen und auf den fragenden Blick nicht in einen Heukrampf zu verfallen. Der Mann, der fĂŒr den Transport zustĂ€ndig war, hat mir versprochen aufzupassen. ErzĂ€hlen kann man ja viel. Ein schlimmer Moment fĂŒr mich, da ich eigentlich nie wirklich aufgeregt war, ausser an den Gedanken, dass etwas mit meinen Tieren passieren kann, wie es ihnen gehen wird, ob sie es ĂŒberstehen werden
..

Nun ja, ohne Tiere wollten wir dann durch die Sicherheitskontrolle. Da haben wir festgestellt das der Typ uns vom Schalter eine falsche Boardingkarte ausgestellt hatte. Nun hatte ich 2 auf meinem Namen und auch irgendwie einen anderen Flieger. Also zurĂŒck zum Schalter, sie haben es dann schnell richtig gemacht. Also durch die Sicherheitskontrolle und wir hatten dann noch ca. 40 Minuten bis Boarding, in der Zeit hat sich Christian noch den Weg zur Lunge geteert und ich mir die Flieger angeschaut. Dann habe ich aus dem Augenwinkel gesehen, dass eine grosse Hundebox das Laufbahn hochgefahren ist und danach eine kleinere.

Dann kam aber nichts mehr. Vielleicht hatte ich die anderen beiden verpasst. Als Christian dann mal wieder bei mir im Wartebereich war, habe ich ihn gebeten, kurz mal unsere Tiere zu tracken. Da ist mir ja echt fast das Herz in die Hose. Guam war 1 km von uns, Mimi an einem anderen Platz und Floh und Lucy demnach auf dem Rollfeld. Scheiss Tracker. Das ganze wurde mit der Zeit und Aktualisierung nicht besser, stĂ€ndig waren die Tiere auseinander und irgendwo. OK Claudia Ruhe bewahren und abwarten, es kommt schon gut. Ich sag euch, meine NervenđŸ˜”â€đŸ’« Wir sind dann eingestiegen und haben es nochmals versucht, aber irgendwie alles ein wenig verwirrend. Auch war Mimi nun an einem ganz anderen Terminal. Scheiss hab ich mir gedacht, ich hoffe der Typ vom Schalter hat sich bei unseren Tieren nicht auch so vertan, wie bei unseren Boardingkarten. Christian und ich haben schon einen Notfallplan ausgearbeitet, falls Mimi doch an einen anderen Schalter gelandet ist.

Ich sage euch, mir ging es soooo bescheiden. Eigentlich wollte ich den Flug und den Moment der Reise in ein neues Abenteuer geniessen. Ich konnte es nicht, alleine die Angst die Tiere gehen verloren, ihnen geht es nicht gut, wie mögen sie sich fĂŒhlen
.. Es war nicht schön. Ich war meeega unter Druck. Zudem sind wir auch nach knapp einem riesigen Unwetter davongeflogen. Leider hatten wir keinen Fensterplatz, es war ein Blitzspektakel am Himmel, besser als im Film. Wir mussten mit dem Flieger Madrid von einer anderen Seite anfliegen, die Himmelsstrassen waren auch sehr holprig und die Schlaglöcher gross. Oh, man ich kann nicht bei meinen Tieren sein, um sie zu trösten. Ich hatte keine Idee, wie ich die weiteren 15 Stunden ĂŒberstehen soll.

Wir sind dann auch mit VerspĂ€tung am Flughafen Madrid angekommen, so dass auch nicht die gewĂŒnschten 3 Stunden Umladezeit (die ist wohl bei Tiertransporte so gewollt) erfĂŒllt werden könnten. Es waren nur noch knapp 2 1/2 Stunden. Aber
.. der Tracker hat in Madrid angezeigt, dass all unsere Tiere mit uns dorthin geflogen und auch in unserer NĂ€he sind. Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen. So konnte ich ein wenig entspannter sein. Auch mussten sie noch alle leben, da sie mich ja bestimmt angerufen hĂ€tten. Ich habe ja so einen schönen Zettel, wann ,mit wen, wohin sie fliegen, gemacht.

Wir sind dann langsam Richtung Gate gelaufen und haben noch etwas gegessen. Zwischenzeitlich habe ich mal meine Mails gecheckt, ob wir evtl den Zuschlag fĂŒr die Businessklasse bekommen haben. Nix. Mmmmhhh schade. Ok, dann gehe ich mir nochmal schnell die Beine vertreten. Irgendwie hat es mich zu den Damen beim Check-In gezogen, um vielleicht mal dort nachzufragen, ob wir evtl mehr wissen, ob wir den Zuschlag bekommen haben. Ich bin dann an der Megaschlange vorbei, die schon alle zum Einsteigen parat standen, zu den netten Damen und sie fragte , wo Christian sei, sie brĂ€uchte seinen Pass. OK, klingt positiv. Ich bin ihn dann sofort holen. Und

tatttttaratttaaaaaa, 2 PlĂ€tze im Business. Meeeeegggaaaaaa. Ich habe mich gefreut wie Bolle. Wir hatten zwar keine PlĂ€tze nebeneinander, aber das war das kleinere Übel, vielleicht kann man ja vor Ort tauschen.

Auf dem Tracker konnten wir verfolgen, dass unsere Tierchen alle mit an Bord sind und eine nette Flugbegleiterin hat sich auch nochmal informiert und uns Bescheid gegeben, dass alle an Bord sind. Fand ich mega nett. Ich habe mich dann schonmal hĂ€uslich niedergelassen und Christian hat noch gewartet, wegen einem evtl. Platzwechsel. Auch das hat geklappt und er hat sich zu mir gesellt. Es hat sich dann nach einer Weile rausgestellt, dass unser Flieger knapp 2 Stunden spĂ€ter, wegen grossem Flugbetrieb, starten sollte. Das hat mich wieder mega nervös gemacht, da unsere Tiere dann noch lĂ€nger in den Boxen ausharren mĂŒssen. Oh man die Armen. Sowas wĂŒrde ich kein zweites Mal durchstehen. Ich war ja so froh, dass wir einen guten Sitzplatz hatten. 2 Stunden vergeblich in der normalen Klasse sitzen, wĂ€re fĂŒr mich Horror gewesen. Als es dann endlich los ging, haben wir den Rest des Fluges eigentlich fast nur geschlafen. Eine Mahlzeit haben wir auch verpasst. Aber ansonsten hat sich die Auktion auf jeden Fall gelohnt. So entspannt (ausser dem emotionalen Druck) bin ich noch nie in meinem Leben geflogen. Auch hatte ich bisher keine Probleme mit Wasser in den Beinen.

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Upps, im Countdown sind die Tage verschwunden