Wer war der Übeltäter?

Nachdem wir noch ein wenig verärgert waren, dass uns der Strom abgestellt wurde, hat sich herausgestellt, das uns der Elektriker, der hier alles aufgebaut hat, uns eine Rechnung nicht zukommen lassen hat und die Zahlungsfrist im August überschritten war. Na prima. Grrrr. Wir müssen wohl eine Gebühr zahlen, damit wir den Stromzähler bekommen. Wir haben zwar eine offizielle Rechnung dazu bekommen, aber wie wir es zahlen sollen, ist uns noch nicht ganz klar. Ignacio hat uns so einen handgeschriebenen Zettel per WhatsApp zukommen lassen, das wir das dahin zahlen sollen. Bestimmt nicht. Wenn dann möchten wir auch eine offizielle Quittung, dass wir alles bezahlt haben und uns nicht wieder der Strom abgestellt wird. Das werden wir morgen mal mit Ignacio besprechen, dann sind wir bei ihm und seiner Familie zur paraguayischen Hühnersuppe Essen eingeladen.

Ansonsten sind wir heute ein Pferd anschauen gefahren, es muss weg, sonst wird es gegessen. Die Besichtigung lag ein Stück weiter von dem Ort, wo wir einkaufen wollten. Also auf ins Abenteuer.

Wir wurden an der Mautstelle von der Nationalpolizei rausgezogen. Oh man, was werden sie denn diesmal reklamieren? Licht war an, angeschnallt waren wir auch, der Feuerlöscher ist auch im Auto, Sicherheitswesten auch…..eigentlich, ausser dass das Auto dreckig war nichts zu meckern. Christian musste dann tatsächlich ins Röhrchen blasen, und das um 8:30 Uhr am Morgen😲. Da waren leider nur 0 Promille. 😎Aber sie mussten doch etwas finden.🤔 Der Scheinwerfer der oben auf seinem Dach ist, ist nicht mit einer Lampenabdeckung versehen. Das kostet. Er musste dann mit der netten Polizistin gehen und hat seine 2. Geldbörse mitgenommen. Die braucht man in Paraguay, sonst wird man arm. Nie war es bisher mit der Lampe in den Kontrollen ein Problem. Komisch. Letztendlich ist Christian 25 Euro los geworden und die Polizistin hat ihn zum Schluss umarmt. Ja richtig gelesen, Umarmt. Keine Ahnung was das sollte. Sie fand ihn wohl sehr nett.

Mit einiger Verspätung sind wir dann weiter. Der Weg zu dem Grundstück mit dem Pferd war sehr abenteuerlich, nach einer endlos holprigen Erdstrasse standen wir plötzlich vor einer Schlucht, wo gerade eine Brücke gebaut wird. Da kann man doch nicht rüber. Ich habe die Frau mit dem Pferd angerufen und sie sagte wir sollen durch den Bach fahren. Wie die Schlucht runter?😮😲 Ich habe den Schleichweg auf der Seite nicht gesehen. Der war nicht ganz so prickelnd, man musste durch ein kleines Bächlein und danach war die Strasse recht kaputt und holperig. Angekommen, war der Hengst erstmal gar kein Hengst und zudem auch noch recht klein. Also zum Reiten für mich, glaub ich nicht geeignet. Aber trotzdem ein liebes Kerlchen. Die jetzigen Besitzer trauen sich gar nicht wirklich an ihn ran. Er tat mir schon leid, da er echt ein toller Bursche ist. Verstehe ich nicht, warum haben solche Menschen dann Tiere, wenn sie Angst davor haben.. Nach einem kurzen Pferdekennenlernen und einem anschliessenden Filterkaffee, habe ich sie gebeten einen Transport zu besorgen und er darf dann bei uns einziehen, wenn wir einen Zaun haben. Dann sind wir weitergezogen. Wir wollten noch einkaufen fahren und es war schon spät.

Es ging in den grösseren Nachbarort Coronel Oviedo, wo es einen grossen Einkaufsladen gibt. So eine Art Metro. Dort werden wir in Zukunft wohl unseren 14 tägigen Einkauf tätigen, da es da so ziemlich alles gibt. Wir hatten den Wagen voll, Leiter, Duschvorhang und Stange, Kissen, Lebensmittel……und haben umgerechnet knapp 120 Euro/Franken ausgegeben. Vorher sind wir noch die Automeile lang, um ein Auto für mich zu suchen. Leider ohne Erfolg. Entweder nicht bezahlbar oder nicht vorhanden.

Nach der Einkaufstour waren wir mit dem Baumeister auf unserem Grundstück verabredet. Er wird am Montag mit unserem Haupthaus starten. Wir haben eine allgemeine Begehung gemacht und kurze Fragen geklärt. Anschliessend haben wir ihn vorgewarnt, dass er am Vormittag mit mir Vorlieb nehmen darf.😮😉 Wird bestimmt lustig.

Christian wollte noch die Regenentwässerung am Gästehaus ändern und hat einen neuen Graben gezogen. Das fanden die Mücken drumherum sehr lecker. Er wurde wohl so ziemlich überall gestochen.

Den frühen Abend haben wir dann noch ruhig ausklingen lassen. Restessen von gestern und dann auf die Couch.