Ui, da geht was

Das Wochenende verlief sehr ruhig. Es war einfach nur heiss, täglich knapp 40 Grad, aber viel heisser gefühlt. Es wurde eine Wetterwarnung wegen hoher Temperaturen ausgegeben. Es gab eine Anleitung, wie man sich bei diesem Wetter verhalten sollte. Von wegen nicht mit geschlossenem Fenster fahren, wenn die Klima nicht funktioniert, viel Trinken, keine anstrengende Aktivitäten im Freien, nicht bis zum Anschlag tanken, ……. Also, ich habe ich die Pferde des Öfteren am Tag abgeduscht, da sie einfach nicht aus dem Schwitzen rauskamen. Und da das Gras bei uns mal wieder zackig gewachsen ist und mir schon bis zum Oberschenkel reicht, habe ich kurzerhand noch etwas geheut. Aber nur soviel, dass ich es auch unterbringen kann.

Dann kam der Montag. 8 Uhr und eine Menge Menschen kamen mit verschiedenen Autos angefahren. Der Bauleiter, das Sanitär, Elektro, Bauarbeiter und die Leute vom Dach. Wow, ich denke in den ganzen Monaten habe ich hier noch nie so viele Arbeiter gesehen.

Es wurden sogar schon Fliesen für den Pool und den Wohn-Essbereich geliefert.

Wir sind mit dem Elektriker nochmals alle Leitungen durchgegangen. Einige mussten umgelegt werden, da sie die Leerdosen falsch angebracht haben, einige wurden ergänzt. Sie haben sich Notizen gemacht, um zu guter Letzt, laufe der Woche, doch nicht alles zu machen, was vereinbart wurde.

Da der Verputzer zwischenzeitlich auch schon sein Werk vollbracht hat, darf an einigen Stellen der Verputz wieder runter. Aber das ist Paraguay.

Der Sanitärmensch hat sich ein wenig mit dem Gestell, des nicht wirklich zu verstehendem, europäischen Wand-Klo rumgeschlagen. Was er evtl. auch wieder ändern darf, da er es zu weit in die Wand gesetzt hat.

Die Arbeiter, die sonst da sind, haben sich daran gemacht die Säulen zu schalen, um diese endlich auf die Höhe zu bringen, welche benötigt wird.

Ja, die Dachmenschen. Unfallverhütung wird hier nicht all zu ernst genommen. Flipflops, keine Absicherung und ein Baugerüst vom Feinsten. Sie haben diese Woche alles gegeben, um den ersten Dachstuhl fertig zu machen. Die Herausforderung kommt dann in der nächsten Woche, das zweite Dach so zu gestalten, dass es an das erste anschliesst.

Unser ausgeliehener Arbeiter macht mich echt fertig. Dieser Mensch schafft es immer wieder die Motorsense innerhalb kürzester Zeit kaputt zu machen. Er hat sie 4 mal genutzt und 3 mal kaputt gemacht. Ich werde sie jetzt nochmal reparieren lassen, aber er bekommt sie nicht mehr. Er kann besser mit der Machete umgehen. Ich werde schon noch andere Zum-nicht-Nachdenken-Arbeit für ihn finden.

Am Dienstag und Freitag hatte Viko seine ersten Physio-Termine. Eine Physiotherapeutin Alina ist gerade mal vor 2 Wochen hierher ausgewandert und möchte sich hier ausprobieren ob das Angebot genutzt wird. Da sie noch nicht all zu viel praktische Erfahrungen gemacht hat, habe ich ihr Viko zur Verfügung gestellt, da er sich eh hinten etwas geklemmt hat. Sie muss noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten, ich denke ich bin aus der Schweiz zu sehr von einer sehr guten Physiotherapeutin verwöhnt.

Ebenso habe ich am Dienstag mein Holz für das Roundpen bekommen. Ich habe unseren Arbeiter gefragt, ob er beim Abladen helfen kann, es war echt sooooo heiss. Leider habe ich erst am nächsten Tag das Holz kontrolliert. Ich habe Bananengebogene Pfosten bekommen, zu kurze Bretter, es waren 3 m bestellt und es kamen nur 2.95m, was auf die Strecke viel ausmacht, da die restlichen Pfosten zudem auch noch bis zu 5 cm schmaler waren, als bestellt. Na toll, mal wieder voll in die Schüssel gepackt. Ach ja und 4 Bretter fehlten noch. Ich habe es sofort reklamiert und sie haben ihren Fehler eingestanden und mir am nächsten Tag 5 Ersatzpfosten, die 4 fehlenden Bretter und zwei Holzböcke geliefert. Eigentlich wollten sie noch, dass ich für die Lieferung zahle, aber da habe ich ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Am Donnerstag ist mein neuer Gehilfe eingezogen. “Willi” wird mich jetzt bei den grossflächigen Mäharbeiten unterstützen. Welches wir natürlich direkt am Freitag voll ausgenutzt haben. Er war ein wenig überfordert, da das Gras schon sehr hoch gestanden hat, aber er hat sein Bestes gegeben. Am Schnittbild müssen wir noch ein wenig arbeiten.

Samstag haben wir eine Veranstaltung hier im Dorf besucht. Und wir sind wieder darauf reingefallen, wie bereits vor einigen Jahren, als wir mal hier waren. Ich bin davon ausgegangen, dass es eine Pferdeveranstaltung ist, aber leider war es mit Toreros und armen Stieren, die bis zur Erschöpfung in der Arena “gequält” werden. Nachdem wir 1 1/2 Stunden ohrenbetäubende laute Musik ertragen, auf Holzbretter gesessen und bereits ziemlich müde, endlich die Show anschauen konnten, sind wir nach 10 Minuten abgehauen, da wir es nicht mit ansehen konnten. Eigentlich fing es ganz gut an. Es waren 4 Toreros in der Mitte und haben da mit dem roten Tuch rumgewedelt. Aber dann wurde es für uns nicht mehr so schön. Der Stier wollte/konnte eigentlich nicht mehr, da es auch sehr schwül war. Aber sie haben ihn immer wieder gepisakt. Sie haben ihn am Schwanz gezogen und sich daran gehängt, sie sind von oben auf den Stier gesprungen, haben Purzelbäume über den Kopf gemacht…. Neee, das geht für uns gar nicht. Aber fast das ganze Dorf scheint das cool zu finden.

Am Sonntag haben wir es dann ruhig angehen lassen. Wir hatten noch Besuch von Christians Ex-Vermietern und mittlerweile guten Freunden von uns und konnten bei einem schönen Gewitter, einen lecker selbstgemachten Apfelkuchen mit Streuseln, bei angenehmen 25 Grad, geniessen.

So, zu guter Letzt noch ein paar schöne Bilder von den tierischen Besuchern/Einheimischen

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Da sind doch schon wieder über 14 Tage rum

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Das leidige Thema Haus