Tag 44 - 45 in Paraguay

Sonnenuntergang nicht auf unserem Grundstück

Gestern habe ich nichts geschrieben, da es nicht wirklich etwas gab. Christian wollte von gestern auf heute auf dem Grundstück schlafen, um zu sehen wo die Sonne unter bzw. auf geht. Und um einfach mal das Gefühl zu haben, auf unserem Grundstück zu sein. Ganz in Ruhe, nur für sich.

Das gestaltete sich leider nicht so wie erhofft. Erst wurde er direkt an der Einfahrt zum Grundstück von unserem dauer-anhänglichen Arbeiter abgefangen. Dieser setzt sich dann selbstverständlich in Christians Auto und gab ihm die Anweisung zu fahren. Darauf steht Christian ja total. Er hat sich nur gedacht, nein, ich habe jetzt keinen Bock mich wieder stundenlang mit ihm zu unterhalten und über das Grundstück zu rennen. Christian fragte ihn nach unserer Motorsense, damit er ein wenig frei machen kann. Er hatte halt mal Bock drauf etwas zu machen. Unser Arbeiter meinte, sie sei kaputt. Schon wieder??? Was macht er nur damit? Da fragt unser Arbeiter Christian doch tatsächlich, wofür er die denn braucht und ob er vor hat auf dem Grundstück zu schlafen. Das brachte so langsam das Fass zum Überlaufen. Ständig ist er da und nimmt Christian in Anspruch und er betüddelt ihn, als wenn er ein kleiner unselbstständiger Junge wäre. Ständig möchte er wissen was und wo er hin möchte, verschiebt Termine mit Handwerkern, damit Christian keinen Stress hat. Wir haben so langsam das Gefühl er spielt sich als Chef auf und wir sind seine Schäfchen, die er unter Kontrolle haben möchte. Vielleicht meint er es ja nur gut. Aber alles hat seine Grenzen und die muss ihm Christian jetzt setzen. Christian möchte einfach mal seine Ruhe (da der Sonnenuntergang kurz bevor stand) und er mag jetzt einfach nicht. Dann ist unser Arbeiter beleidigt abgezogen.

Mit einem nicht ganz so guten Gefühl (da er unseren Arbeiter verärgert hat)und schlechter Laune ist Christian dann aufs Grundstück um sein Nachtlager einzurichten. Eigentlich hatte er fast vor, das Übernachtungsexperiment abzubrechen. Er musste ja, so lange noch Taglicht da war, etwas Anmachholz suchen und eine schöne Stelle finden, wo man evtl. . den Sonnenuntergang schön sehen kann. Auch musste das Abendessen hergerichtet werden. Sein Buffett hat er dann auch schon aufgebaut. Bei seinem Abendessen war er nicht ganz sicher was er da gekauft hat. Den Reis kann man ja erkennen, aber bei dem anderen Zeugs meinte er, hätte es auch das Futter von unserem Hund sein können. 🤣🤣

So langsam wurde es dunkel und auch ein wenig gruseliger. Es ist ja nun mal nichts drumherum. Und im Hinterkopf den kleinen Streit mit unseren Arbeiter, kann man sich da einiges in den Kopf setzen. Man hört hier was und da was. Und wenn dann plötzlich jemand im fast dunkeln vor einem steht, hat man fast (also ich hätte es bestimmt) die Hose voll. Es war aber nur einer der Arbeiter vom Tiefbrunnen, die einige Überstunden machen mussten, da der Motor ja kaputt war und sie ihn wieder zum Laufen bringen mussten. Insgesamt waren es 3 Arbeiter, die dann Feierabend gemacht haben. Christian hatte sie noch auf ein Bier eingeladen und dann sind sie auch schon abgedackelt und es wurde wieder still. Zwischenzeitlich hatte Christian Kuhbesuch bekommen. Wie auch immer die da reingekommen sind. Ich glaube es wird Zeit für einen Zaun.

Die Nacht gestaltete sich wohl ziemlich kalt. Trotz Decke und zusätzlichem Pullover war es recht unangenehm. Ich glaube es waren 10 Grad in der Nacht.

Heute morgen wollte er dann noch den Sonnenaufgang suchen. Er ist über das ganze Grundstück um einen schönen Ort zu finden. Es haben aber ziemlich viele Bäume im Weg gestanden. Also keine freie Sicht auf einen Sonnenaufgang. Das ist aber nicht schlimm. Das Farbspiel zwischen den Bäumen kann ja auch schön sein.

Nach Sonnenaufgang konnte er dann noch in Ruhe das Häuschen anschauen und feststellen, dass sie gestern falsch gemauert haben. Der Giebel sollte eigentlich nicht hinten und vorne sein, sondern an den Seiten. Mal schauen, ob wir es so lassen oder sie es wieder abreißen müssen, noch ist es nicht zu spät. Der Plan sagt es halt anders. Wir haben uns ja schon etwas dabei gedacht.

Heute Morgen wollte Christian dann noch an einen Badefluss. Auf den Bildern auf Google sah es ja noch ok aus. Aber der Weg dorthin gestaltete sich wohl nicht ganz so einfach. Die Erdstrasse war sehr vom Regen ausgewaschen und hatte ziemliche Spurrillen und dann kam die Brücke. Christian meinte, es sah aus wie im wilden Westen. So ganz hatte er der Brücke nicht getraut, aber er war mutig. Leider führte diese Strasse wohl nicht dorthin wo er hin wollte. Er stand plötzlich vor einen großen Tor mit einer dicken Kette. Also, bitte wenden. Und wieder über die Brücke, diesmal ist er aber vorne rechts seitlich abgerutscht. Er hat nochmal schnell Gas gegeben und ist zum Glück nicht in den Bach gerutscht.

Ich denke sein Fazit von gestern und heute. “Abenteuer” “spannend” “muss man nicht ständig haben”

Morgen wird in Paraguay nicht gearbeitet. Sie haben den heutigen Muttertag am Montag.

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