Ein spannender Tag

Das könnte evtl. einer unserer zukünftigen Aufpasshunde sein, ein germanischer Bärenhund, sehr sympatisch

Heute bin ich verabredet, um mir ein Pferdchen anzuschauen. Es ist laut meiner Karte ziemlich in der Pampe. Aber ich lass mich mal überraschen.

Ich bin erstmal dem Navi bis zu dem Standort gefolgt, welchen sie mir gegeben haben. Nun stand ich erstmal im Nirgendwo und laut dem nachfolgendem Beschrieb, wo ich hin soll, nicht ansatzweise etwas zu sehen. Also habe ich erstmal Kontakt aufgenommen und musste laut deren Aussage ungefähr einen Kilometer zurück und dann dem Weg folgen bis zur Linkskurve…..Plötzlich stand ich irgendwo im Zuckerrohrfeld. Weit und breit nichts ausser Wege rechts und links. Wieder nichts, was laut Beschrieb hätte passen können.

Also, wieder Kontakt aufgenommen. Ich sollte den Livestandort senden und er kommt mir entgegen, um mich zum Grundstück zu geleiten. Entgegen ist mir ein richtig geiler, dreckiger, so wie aus dem Urwald kommender Toyota gekommen.

Da soll nochmal jemand sagen, wir haben schmutzige Autos 😉

Ich bin ihn hinterher gefahren und war fest davon überzeugt, den Weg hätte ich im Leben nicht gefunden. Nachdem wir gefühlte 30 Pfützen und Schlaglöcher, einem halben Baumstamm unter meinem Auto herschleppend überwunden haben, meinte er, ich soll mein Auto stehen lassen. Ahhh, wir sind da? Nein, es geht noch weiter. 🥴

Jetzt kam die Erklärung warum das Auto so aussah, wie es aussah. Die Matschlöcher, Wege und sonstiges wurden immer schlimmer. Ich fragte ihn nur, wo wir hinfahren, das kann doch nur das Ende der Welt sein. Hier kann man doch nicht wohnen😮 Doch kann man. Nach 3 Kilometern oder so sind wir dann endlich am Ziel angekommen. Ein einfaches Haus, aber irgendwie total urig. Ich habe das Pferdi schon gesehen. Er wurde schonmal angebunden. Das Pferd heisst Phoenix. Ist ca 8 Jahre und für die Rinderarbeit leider nicht so schnell und wendig. Er ist recht charakterstark, aber auch spannend für mich. Wir haben erstmal ein wenig gequatscht und ich habe in der Zeit Phoenix ein wenig näher kennengelernt. Er ist kein Pferd, was sofort jemanden gefallen möchte, er möchte, dass du dir erst sein Gefallen verdienst. Finde ich cool. 😉

Ich bin dann mit Jochen (der Hausherr) eine Runde ausreiten gegangen, um zu schauen, wie Phoenix so unterm Sattel ist. Er hat irgendwie die falsche Gangart. Er geht gerne rückwärts. Komisch.🤔 Er wurde vorher wohl für paraguayische Veranstaltungen genommen, da reitet man wohl oft rückwärts. Durch die Veranstaltungen ist er auch sehr nervenstark, da dort geschossen wird und laute Musik spielt….Seine Gänge muss man dann halt erst umprogrammieren. 🧐😉Aber das sollte kein Problem sein. Ich habe Jochen dann noch gefragt, ob wir noch kurz an die Rinder können, damit ich sehen kann, ob er auch keine Angst davor hat. Es ist in unserer Gegend wichtig, da hier die Tierchen alle frei rumlaufen und den Verkehr auf der Strasse ziemlich aufhalten. Wir sind dann auf die Weide, wo ca 50 Tiere waren. Dort mussten wir erstmal durch ein Tor, was Jochen vom Pferd aus aufgemacht hat. Allerdings steht dieses Tor 50 cm unter Wasser und natürlich ist das Tor ins Wasser gefallen. Er hat es erstmal liegen lassen, da die Rinder nicht rauskommen würden. Wir sind dann quer durch die Herde geritten, Phoenix war absolut entspannt. So, nun musste das Tor wieder zu. Jochen ist abgestiegen und erstmal halb im Boden versunken. Es war sooooo lustig. 😂😂😂😂Die Gummistiefel, die er zum Reiten angezogen hatte, waren nun auch von innen gefüllt. Leider hatte ich mein Handy nicht dabei.

Zurück zum Haus haben Rebecca (die Hausherrin), Jochen und ich noch eine Weile gequatscht. Ich hätte dort noch viele weitere Stunden verbringen können. Es sind super nette und interessante Menschen. Leider habe ich gesehen, dass das Wetter umschlägt und ich schnellst möglichst heim wollte. Wir haben uns dann zusammen mit seinem Auto auf den Weg zu meinem Auto gemacht. Auf dem Heimweg, auf der asphaltierten Strasse hat des irgendwann Hunde und Katzen geregnet und ich habe mir nur gedacht, scheisse, ich muss ja auch unsere Erdstrasse noch fahren. Aber irgendwann hatte ich das Unwetter parallel zu mir, konnte es wohl abhängen😎, da es bei uns wohl noch trocken war. Also, bin ich in einem zackigen Tempo heim, bevor mich das Wetter einholt. Ich habe es geschafft und erst 2 Stunden später ist hier der Starkregen mit Gewitter aufgetaucht.

Der Anfang der Zivilisation, auf dem Heimweg

Ja, das war ein Tag, welchen ich mit einem Schmunzeln im Gesicht beenden kann.





Zurück
Zurück

Wie war das noch?

Weiter
Weiter

Heute mal nach Villarrica