Hoffentlich ein Tag ohne Regen
Heute ist der Tag endlich mal wieder mit Strom und einem normalen Taglicht angefangen. Dann hoffen wir mal, dass es trocken bleibt. Es muss unbedingt eine Zeit trocken bleiben, da immer noch die Bearbeitung vom Kartoffelacker ansteht. Das Gras fängt an zu wachsen, aber wir müssen es noch einmal durcheggen und gerade ziehen. Wenn es aber immer wieder regnet und warm ist, dann wächst hier alles wie verrückt. Es muss aber mindestens 4 Tage am Stück trocken sein, damit der Bekannte mit seinem Traktor aufs Feld kann. Dann muss es weitere 2 -3 Tage trocken bleiben, damit er seine Arbeit auch beenden kann.
Ignacio ist heute morgen tatsächlich zur Arbeit erschienen. Vielleicht schafft er nur einen halben Tag. Er sah wirklich nicht ganz fit aus. Ich habe ihm gesagt, dass er unbedingt den Zaun reparieren muss. Durch den ganzen Regen sind die Eckpfosten unterspült und haben sich verzogen, dadurch hängt das Eingangstor schief und man kann es kaum noch schliessen. Können wir es nicht mehr schliessen, haben wir die Kühe hier rumlaufen, was an sich nicht schlimm wäre, aber sie trampeln dann auch auf der Baustelle rum. Er benötigt allerdings einen Traktor, um den Pfosten wieder gerade zu bekommen, da soviel Zug vom Elektrodraht drauf ist. Christian hatte es schonmal mit dem Auto probiert, dass ging aber nicht, das Auto hat dabei abgehoben. Also Ignacio ist am Vormittag erstmal hinten auf Feld, um den Randbereich sauber zu machen. Ich denke auch, um sich ein wenig zu verstecken, damit ich nicht sehe, wie viel er nicht arbeitet 😉 Ich bin später mal zur Kontrolle hin und natürlich hat er dort mit seinem Sohn, der gerade auf dem Nachbarfeld sauber macht, gesessen und Pause gemacht. Pause steht jedem zu, aber fragt sich nur wie lang. Als sie mich gesehen haben, hat er schnell eine Feile in die Hand genommen und die Motorsense geschliffen. Ja, ja, ich habe ihn schon durchschaut, aber ändern kann ich es eh nicht.
Gegen Mittag ist ein LKW gekommen, um eine Ladung Splitt zu liefern. Oje, es hat am Tag zuvor ja ziemlich geregnet und er wird nicht auf Feld kommen, bzw. wieder rauskommen. Das wird nicht funktionieren. Er hat auf dem Grundstück irgendein Wendemanöver gestartet, um rückwärts in unsere alte Strasse zu fahren. Das wird nicht gut kommen. Es ist einfach alles zu feucht. Naja, sie werden schon wissen, was sie tun, oder auch nicht. Natürlich hat er sich direkt am Anfang festgefahren. Wir haben versucht mit Brettern unter dem festgefahrenen Reifen zu unterstützen. Aber das hat alles nicht geholfen. Er hat sich schon zu sehr festgefahren.
Ignacio kam dann auch von seiner Mittagspause zurück. Ich habe ihn gefragt, ob wir vom Nachbarfeld wohl einen Traktor leihen könnten, damit sie den LKW rausziehen. Nein, nein, sein Nachbar kommt eh gleich mit dem Traktor, da sie ja den Pfosten bei uns im Eingang richten wollten. Also abwarten und Tee trinken 😉
2 Stunden später war der Traktor dann endlich da. Er hat den LKW rausgezogen und dieser meinte dann die neue Strasse (sie besteht auch nur aus roter Erde) fahren zu müssen, um seine Lieferung an die Baustelle zu bringen. Auch das ging in die Hose. Er bliebe auf halber Strecke stecken. Der Traktor hat noch versucht ihn weiterzuziehen, was allerdings nicht ging, er ist immer mehr ins Feld gerutscht. Maaaaannn, hätte man nicht einen Tag warten können? Also hat sich der Traktor wieder vorne an den LKW gehangen, um ihn aus der Strasse auf den normalen Weg zu ziehen. Da der LKW noch voll beladen war, hat sich das nicht so einfach gestaltet. Der Traktor hat sich dann mittlerweile auch einen halben Meter in unsere Strasse gegraben. Also musste der LKW seine Ladung erstmal loswerden. Er hat sie dann auf der Strasse abgelassen, wo er auch einen Respekt vorhatte, da der LKW ziemlich schief stand. Durch das ganze Reifen durchdrehen, ist dann auch noch ein Reifen geplatzt. Die Reifen hier sind jetzt auch nicht immer die allerbesten. Wenn ich schon den Ersatzreifen sehe, den dürfte man in Deutschland oder Schweiz auf dem Schrott wiederfinden. Letztendlich wurde der LKW rausgezogen, unsere Strasse war völlig ramponiert, der Schotter liegt mitten im Weg und gemacht wurde in der Zeit nicht viel.
Anschliessend habe ich mir noch angeschaut, wie Ignacio und Nachbar den Zaunpfosten wieder gerichtet haben. Mit der eigentlichen Arbeit war ich nicht zufrieden, da das Tor zwar auf ging, aber immer noch schief hing. Also mussten sie nochmals ran. Man hatte schon gemerkt, dass Ignacio ziemlich abgebaut hat. Es waren 35 Grad und er war ja eigentlich krank. Er wird morgen bestimmt nicht arbeiten kommen. Irgendwann war der Zaun nach meinen Wünschen repariert und Christian ist auch schon aus dem Büro gekommen.
Zurück am Haus hatten wir zwischenzeitlich Besuch bekommen. Ein Wespenschwarm hat es sich bei uns am Ventilator gemütlich gemacht. Da wir mal wieder keinen Strom hatten, konnten wir sie auch nicht überzeugen, woanders hinzugehen.
Als wir endlich wieder Strom hatten haben wir den Venti angeschmissen. Aber irgendwie fanden die Wespen es toll bei uns und haben nebenan am Metallbalken angefangen ein Nest zu bauen. Da es direkt im Eingangsbereich war, war ich natürlich nicht ganz erfreut darüber. Als hat sich Christian endschieden in den Kampfanzug zu steigen und dieses zu entfernen. Mit Wasser. Oje, keine gute Idee. Ich habe mich im Haus versteckt und die Tiere mitgenommen. Es war schon nicht ohne, aber er hat es geschafft. Auch ohne Stiche zu bekommen.