Na, das fängt ja mal wieder gut an
4 Uhr ein riesiger Knall, das vorhergesagte Gewitter wurde eingeläutet. Erst hat es sich noch stillgehalten, aber um 4:45 Uhr ging es dann los. Ein geblitze, gedonner, gestürme und Regen. Es kam von allen Seiten. Christian meinte, schnell noch Kaffeewasser aufsetzen, da bestimmt gleich der Strom weg ist. OK, also sind wir das Risiko eingegangen den Stecker einzustecken und Wasser zu kochen. Das Wasser war gerade heiss, da war der Strom auch schon weg. Stockfinster, kein Internet, aber zum Glück haben wir Kerzen. Ich hatte damals immer schon gesagt, lass uns Kerzen mitnehmen, die werden wichtig sein. 😎
Also wurde unter Kerzenschein Schnittchen geschmiert und Kaffee zubereitet. Licht hatten wir zwischendurch, da es ja am laufenden Band geblitzt hat. 🥴😂
Meinen Tierarztbesuch musste ich streichen, da hier kein Wegkommen abzusehen war. Guam geht es heute auch ein wenig besser. Zu mindestens ist er aufmerksamer, hat gefressen und seine Medizin genommen. Die Wunde sieht gerade auch nicht so schlimm aus und er lässt sie auch in Ruhe.
Gegen 9:30 Uhr hatten wir dann endlich wieder Strom. Das Wetter wurde auch besser, es war für eine Weile trocken. Ich habe mich dann endschieden, doch mit Guam loszufahren, da er noch nicht richtig fit ist und um sicher zu gehen, dass sich da kein böser Infekt entwickelt. Dann nehme ich doch gerne die grosse Reise auf mich. Ich habe überlegt, wie ich ihn im Auto unterbringen kann. Die Sache mit dem Beifahrersitz funktionierte leider nicht so wie gedacht. Er ist zu gross um auf dem Sitz zu sitzen und würde die ganze Zeit stehen und rückwärts fahren. Das würde nicht funktionieren. Also habe ich den Sitz noch hinten geschoben und ihn auf die Rücksitzbank verfrachtet. Eigentlich ist das für einen gesunden Hund kein Problem, aber er ist gesundheitlich an mehreren Stellen eingeschränkt und für ihn schon eine kleine Herausforderung. Zudem ist er immer so aufgeregt und findet keine Ruhe sich hinzulegen.
Guam war nun freudestrahlend im Auto verfrachtet und los ging die Reise. Wie ich gestern schon berichtet hatte, war mein Tank vom Auto schon erschreckend leer. Eine weitere Herausforderung, ich konnte nicht fahren wie gewohnt, da die Erdstrasse sehr flutschig war und ich echt aufpassen musste nicht im Graben zu landen. Wie kann man sich das vorstellen? Nasser Neuschnee mit etwas Eis darunter oder Schmierseife in Massen auf der Strasse. Nicht lustig. Mit max. 15 km/h bin ich dann auf der Strasse voran gekrochen, immer meinen doofen Tank im Auge. Letztendlich haben wir es nach einer gefühlten Ewigkeit auf die asphaltierte Strasse geschafft. Jetzt musste ich nur noch knapp 12 Kilometer bis zur Tankstelle schaffen. Auch das hat geklappt. Dann haben wir noch Pferdefutter gekauft, da es für Cookie fällig war. Guam hing die Zunge schon fast bis auf dem Boden, weil er so aufgeregt war. Aber er hat es super gemacht. Es ist seine erste Autofahrt, nach seine Anfkunft hier in Paraguay, und es gab so viel zu sehen. Kühe auf der Strasse, viele viele Hunde die einfach so rumliefen, …….. Bei CaacuPets angekommen, hat der Tierarzt schon auf uns gewartete. Guam hat sich sehr artig benommen. Der Tierarzt konnte keine bedenklichen Entzündungen feststellen. Ich soll die Wunde einfach noch sauber halten und weiter so machen wie gehabt. Ich habe dann noch das Futter von Cookie abgeliefert und wir sind wieder heim.
Ich habe gehofft, dass sich die Erdstrasse durch den Wind und die Sonne ein wenig abgetrocknet hat. Aber leider kam es mal wieder anders als gewünscht. Kurz für San José wurde es dunkel und es hat angefangen zu regnen. Nein, das ist nicht gut. Die Strasse war eh schon schlimm und jetzt wird sie noch schlimmer. Aber, ich wollte ja noch Hause. Augen zu und durch. Völlig verkrampft und Guam völlig müde von der Fahrt, sind wir nach Ewigkeiten daheim angekommen. Erstmal einen Kaffee trinken und runter kommen. 10 Minuten später kam eine Nachricht von Ignacio. Er fragte mich nach einen Gefallen. Ob es möglich wäre seine Mutter (sie hat den Tante Emma Laden auf unserer Ecke) zum Arzt zu bringen, ihr geht es gar nicht gut. Oh maaaaaaannnnn, danach war mir jetzt gar nicht. Ich war so froh daheim zu sein und jetzt den gleichen Weg nochmal, bei den Bedingungen🫣😩😩😩😩 Aber gut, wenn es ihr nicht gut geht, dann sind wir natürlich da.
Ob es ihr letztendlich so schlecht ging, dass man sofort mit ihr zum Arzt musste, stellt sich mir die Frage. 🤔Sie wirkte jetzt nicht so. Aber egal, lieber einmal zu viel, statt zu wenig. Ignacio hatte sich auch zwischenzeitlich gemeldet, dass er wohl Grippe hat. Na prima, voll die Bakterienschiffe.
Auf der Baustelle ist heute natürlich nichts gelaufen, da es sehr nass war. Aber morgen soll das Wetter wieder besser werden. Die Arbeiter waren allerdings noch vor Ort.