Tag 61 in Paraguay
Mannoman, so langsam werde ich echt verrückt. Heute morgen bin ich schon mit mega schlechter Laune aufgestanden. Die Katzen meinten schon um 4:45 Uhr fressen zu wollen und trampelten auf mir rum. Ebenso hatte ich plötzlich unseren Wasserbohrmenschen im Kopf. Ich wurde den Gedanken nicht los, dass er nochmal 50 Meter bohren muss. Und das hat mich so geärgert, dass ich um 5:15 Uhr statt um 7 Uhr aufgestanden bin. Naja, auch nicht schlimm, so konnte ich 1 Stunde eher anfangen zu arbeiten. 😉 Meine ganze Laune hat sich aber gegen Abend in genau das Gegenteil gewandelt. Mag man es schwarzen Humor nennen, oder doch schon nah dem Wahnsinn. Egal, zumindest habe ich mal wieder richtig schön gelacht.
Gestern Abend ging es noch darum, unsere Wasserturmfarbe auszusuchen. Er hat uns auch einige schöne Bilder geschickt. Und wir haben uns für den dunkelgrauen (erstes Bild) endschieden, da der Schriftzug “Stelland” in hell gut draufpassen würde. Grün sah uns irgendwie komisch aus, Weiss wird schnell schmutzig und der Silberne könnte evtl. ziemlich reflektieren. Wir haben auch vorsichtshalber erwähnt, dass wir keinen Aufkleber auf den Tank wollen, sondern tatsächlich den gemalten Schriftzug. Jaja, kein Problem heißt es.
Ok, neuer Tag neues Glück. Christian ist dann, nachdem er schon einiges gearbeitet hat zum Grundstück. Vorher ist er noch in einen Laden die Zündkerze für die Motorsense kaufen gegangen und hat sie dann unserem Arbeiter Ignacio übergeben, der sich riesig gefreut hat, da er jetzt nicht mehr mit der Machete arbeiten muss.
Als erstes ist Christian zu dem Wassermenschen, da er ja heute morgen bereits meine schlechte Laune wegen diesem Typen mitbekommen hatte. Stand der Dinge (heute sollte ja Wasser da sein, laut Aussage von gestern) Er ist auf 149 Meter und es kommt wohl jetzt klares Wasser. Aber nicht so, wie ich es bei anderen gesehen oder gedacht habe. Nix mit einer Fontäne. Der Typ besorgt jetzt eine Pumpe und testet, ob das Wasser trinkbar ist. Christian hat zwar ein Foto vom Rinnsal gemacht, aber da es den selben Weg läuft, wie das Wasser, dass aussah wie Gips, sieht man da natürlich nichts.
Das Fundament für unseren super schönen grauen Wasserturm haben sie auch schon ausgehoben. Meine Güte da ist der Bauarbeiter tatsächlich drin verschwunden. Der Turm wird ja mal einen Stand haben. OK, 10.000 Liter haben ja schon einiges an Gewicht. Ein wenig überdimensioniert, aber egal, besser als zu wenig. Und man weiß ja nie, wie viele Einwohner da noch leben werden. 😎 Die Steine für das Fundament sind auch schon da.
Ja und dann gab es die Überraschung. Unser Turm ist schon da. Ja er ist da, aber er wird gerade noch zusammengebaut. Auch haben wir uns endschieden, wir werden doch nicht den Schriftzug “Stelland” drauf haben wollen. Er wird APOLLO 4 heißen. Zu mindestens sieht er so aus. Ich habe echt gedacht Christian veräppelt mich. Schaut euch nochmal unseren bestellten Turm oben an, er hat doch bestimmt ein wenig Ähnlichkeit mit unserem vor Ort gefertigten. Ich hoffe wirklich, es ist das hässliche Entlein, was sich hoffentlich zum schönen Schwan entpuppt. Zumindest hat das heute einen Lachanfall bei mir ausgelöst.
Nun ja, Christian hat sich dann mal einen Müllsack genommen und fast den ganzen Müll drumherum aufgesammelt. Da kam schon einiges zusammen. Irgendwann musste er aufhören, da es anfangen sollte zu regnen und er früh genug wieder zurück in seine Unterkunft sein wollte.
Tatsächlich waren auch heute Arbeiter am Haus. Sie haben weiter am Innenverputz gearbeitet. Es sieht ein wenig dunkel aus, liegt aber daran, dass der Putz noch nass und daher dunkel ist. Ausserdem war es ziemlich bewölkt. Wenn Farbe an die Wände kommt, nehmen wir selbstverständlich eine freundliche helle Farbe.
So langsam hatte es auch angefangen zu regnen und Christian hat sich auf den Heimweg gemacht. Zum Glück rechtzeitig. Als er an der asphaltierten Straße war, hat es richtig angefangen zu regnen. Aber morgen wird das Wetter ja wieder schön.